Die Freie Gesundheitshilfe e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und Mitglied im PARITÄTISCHEN WohlfahrtsverbandLandesverband Hessen e.V. Unsere Sozialstation wurde von der Landeshauptstadt Wiesbaden und vom Land Hessen in der Anlaufphase über mehrere Jahre gefördert.

Der Trägerverein hatte sich im Herbst 1985 zur Aufgabe gesetzt, mit einem innovativen Projekt im Bereich der ambulanten Kranken- und Altenhilfe, komplementär zu den traditionellen Versorgungssystemen, ein integriertes Pflege- und Beratungsangebot für Kranke und Pflegebedürftige zu schaffen, mit dem Ziel, stationäre Unterbringung möglichst zu vermeiden.

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kritik an aussondernden stationären Unterbringungsformen mit Verwahrcharakter und eines sich formulierenden Anspruchs auf Selbstbestimmung von behinderten und pflegebedürftigen Menschen, entstanden neben den bereits bestehenden – meist kirchlichen – Sozialstationen Anfang der 80er Jahre sogenannte freie ambulante Dienste, die z.B. in Hessen die Landesarbeitsgemeinschaft freier ambulanter Dienste hervorbrachten, deren Mitglied wir auch sind.
Mit einem ganzheitlichen Pflegekonzept und einem multiprofessionellen Team (Pflegekräfte, SozialpädagogInnen, PsychologInnen) sollte:

  • Hilfe- und Pflegeabhängigen ein autonomes Leben unabhängig von Billigkeitserwägungen ermöglicht werden
  • eine Zurückverlagerung der Betreuung und Pflege in die Familie verhindert und weitgehend Entlastung der Angehörigen – insbesondere der Frauen – angestrebt werden. Dies zielte insbesondere auf Schwerpflegebedürftige und Alleinlebende mit hohem Hilfebedarf, für die keine ausreichenden Hilfeangebote existierten
  • der ambulante Dienst nicht eine billige Ergänzung zur stationären Versorgung sein, sondern vielmehr eine echte Alternative zum Leben im Heim; eine Alternative, die helfen sollte, Heime langfristig grundsätzlich auflösen zu können

Seit 1985 verfügen wir nun über langjährige Erfahrung in der qualifizierten häuslichen Pflege von hilfeabhängigen, kranken auch schwerstpflegebedürftigen und gerontopsychiatrischen Patienten.

Die Sozialstation ermöglicht diesem Personenkreis die Führung eines weitgehend selbständigen und selbstbestimmten Lebens in der eigenen Wohnung und trägt durch aktivierende Pflege und Betreuung zum Erhalt von Lebensqualitat bei. Bei dieser Unterstützung steht stets der ganze Mensch in allen seinen Lebensbereichen und seiner Biographie im Vordergrund.

Pflege ist ein professionelles Begleitangebot zur Förderung, zum Erhalt oder zur Wiederherstellung von dem, was der Patient individuell unter Lebensqualität versteht und richtet sich aus an den vom Patienten artikulierten Pflegebedürfnissen.

Wir verstehen diese Arbeit nicht als Vorstufe, sondern als Alternative zur (stationären) Heimunterbringung oder zum Krankenhausaufenthalt. Hilfeabhängige werden in der eigenen häuslichen Umgebung betreut, solange diese es wünschen.